Die Zinsentwicklung des Immobilienmarktes

Wohin geht die Reise?

Jeder, der in den letzten Jahren auf der Suche nach einem Eigenheim unterwegs ist, erlebt stetig Trendwenden auf dem Immobilienmarkt, sodass man den Überblick verliert und verunsichert werden kann… Um die Träume des eigenen Zuhause nicht über den Haufen werfen zu müssen, empfiehlt es sich, mit kühlem Kopf die Fakten für sich auszuwerten und die oben gestellten Fragen individuell zu beleuchten…

Schauen wir uns dazu zunächst die Zinsentwicklung der letzten 30 Jahre an. Die Zinsen für Immobilienkredite lagen über Jahrzehnte hinweg ein Vielfaches über dem jetzigen Niveau. Zur Veranschaulichung schauen wir uns die Zinskostenentwicklung bei einer Darlehenssumme von 200.000 Euro, sowie einer angenommenen Tilgung von 1% an:

Zinsentwicklung des Immobilienmarktes von 1990 bis heute

JahrZinssatzTilgungAnnuität (€)LaufzeitZinsen gesamt (€)Gesamtaufwand (€)
19909%1%1.75025,5310.000510.000
20006%1%1.15032,5255.000455.000
20104%1%83040203.000403.000
Jan 221%1%3306977.000277.000
Jan 221%4%8302223.000223.000
Okt 224%1%83040203.000403.000

Annahme: Darlehenssumme 200.000 Euro; Tilgung 1% p.a.

Wir erkennen, dass die Höhe des Zinssatzes mit der Laufzeit und dem Gesamtaufwand in einem direkten Zusammenhang stehen. Das hat zur Folge, dass Sie umso länger abzahlen je geringer der Zinssatz ist. Liegt also der Zinssatz unter 4 %, so empfiehlt es sich, die Tilgungsrate zu erhöhen, idealerweise sollte die Annuität bei 5% liegen.

In 2010 – 2022 haben Mieter vermehrt erkannt, dass sie sich bei den niedrigen Zinsraten statt der Zahlung der Miete bereits eine eigene Immobilie leisten können. Dadurch stieg die Nachfrage – da aber nicht genügend Immobilien zum Verkauf standen, stiegen mit der erhöhten Nachfrage auch die Preise. Der Trend war deutlich in den Städten zu erkennen – am Landkreis Offenbach zum Beispiel erfuhren Einfamilienhäuser innerhalb von drei Jahren eine Preissteigerung von 50%. Der parallellaufende Trend aufs Land zu ziehen, sagen Fachleute, hänge im Wesentlichen damit zusammen, dass sich in der Stadt nur noch wenige die Immobilienpreise leisten konnten.

Die Folge dieser Entwicklung war, dass sich die Käuferschicht der mittel- und hochpreisigen Immobilien immens aufblähte. Immobilien konnten bei der Niedrigzinsrate zu 100% finanziert werden. Plötzlich brauchte man kein Eigenkapital mehr und jeder versuchte ein Objekt zu ergattern, ob es das wert war oder nicht. Auf der anderen Seite musste sich kein Anbieter oder Verkäufer große Mühe machen, das Verkaufsobjekt informativ, gut aufbereitet und attraktiv zu präsentieren, um es zu verkaufen…

Seit Februar 2022 nun die Trendwende, da in der Welt viel passierte: Die Ukraine-Krise, der Klimawandel, die steigenden Energiekosten, der steigende Leitzins und eine Rekordinflation brachten enorme Unruhe auf dem Immobilienmarkt. Die Marktbeteiligten wissen nicht so recht, wohin es mit den Preisen, der Nachfrage und den Angeboten hingeht…

Nun zunächst kann man sagen, dass es kein Horrorszenario mit erschütternden Preis-abfällen nach unten gegeben hat und voraussichtlich auch in der nächsten Zeit nicht zu erwarten sein wird. Was sich abzeichnet ist eher ein Rückgang in den „Normalbereich“.

Was verändert sich auf dem Immobilienmarkt?

  • Der Käufer interessiert sich für Objekte, die er sich real leisten kann und bekommt auch nur diese finanziert…

  • Marktpreis, statt Vermarktungspreis: Die Objekte werden zu den Preisen angeboten, die sie auch wert sind…

  • Die Anbieter müssen sich bei der Vermarktung wieder Mühe geben und auch die Ansprüche des Käufers im Fokus haben und dementsprechend ihrer zu vermarktenden Objekte auswählen und bewerten…

  • Die Gesamtsituation dreht sich vom Verkäufer- zum Käufermarkt

  • Die Käufer beziehen mehr Faktoren mit ein, schauen genauer hin – die Energieeffizienz (A oder A+) zum Beispiel bekommt eine höhere Bedeutung…

  • Immobilien im Luxussegment werden weiter vom Markt „abgekoppelt“ gehandelt, da hier der Käuferkreis finanzkräftig ist und zinsunabhängig agieren kann…

Jost Immobilien sieht dieser Entwicklung gelassen entgegen, da wir den Markt mit unserer Firmenphilosophie schon immer so bedient haben. Wir bieten unsere Verkaufsobjekte ihrem Wert gerecht werdend am Markt an. Es ist uns in jeder Marktlage wichtig, dass wir mit den Verkäufern und Käufern auf Augenhöhe verhandeln. Es soll Keiner über den Tisch gezogen werden, nur weil es gerade die Situation am Markt hergibt! Das zeigt sich bei uns auch darin, dass wir im Umkreis der einzige Anbieter sind, der seit der gesetzlich vorgeschriebenen Teilung der Maklerprovision auf Käufer und Verkäufer diese nicht von 5% zzgl. MwSt. auf 6% zzgl. MwSt. angehoben hat. Wir halten auch für die Zukunft eine Gesamtprovision von 5% zzgl. MwSt. als verdient und auskömmlich!

Auf den schönen Festen im Odenwaldkreis möchten wir zusammen mit unseren Kunden auch nach Geschäftsabschluss noch ein Kaltgetränk trinken können. Und wir laden auch immer wieder gerne unsere Kunden zu einem Espresso o.ä. in unser Büro in Brensbach ein – schauen auch Sie mal vorbei und plaudern Sie mit uns über die Situation auf dem Immobilienmarkt und sonstigen aktuellen Themen… 😉